Nach erfolgreicher Rückgabe des Mietwagens und den üblichen, in Israel etwas gründlicheren Sicherheitskontrollen, sind wir wohlbehalten (bei bestem Wetter) auf dem Flughafen Schönefeld gelandet und uns mit dem Taxi nach Hause bringen lassen. Eine Woche Israel liegt hinter uns, in dieser Woche haben wir sehr viel gesehen und erlebt. In dieser Zeit gab es leider auch den Zwischenfall mit den Schiffen, die versuchten, in den Gazastreifen zu gelangen. In der israelischen (englischsprachigen) Presse las sich das allerdings etwas anders als hier bei uns in Deutschland. Jedenfalls hatte das auf unsere Reise keinen Einfluss, mal abgesehen von der deutlichen Militärpräsens in und vor der Jerusalemer Altstadt und den, aus Protest gegen das israelische Vorgehen, teilweise geschlossenen Läden im muslimischen Viertel.
Diese eine Woche war natürlich viel zu wenig um das Land gründlicher kennen zu lernen. Es reichte vielleicht dazu, sich einen "groben Überblick" zu verschaffen, um diese Erfahrungen bei einem späteren Besuch zu nutzen, z.B. würden wir den Mietwagenschalter jetzt auf Anhieb finden und hätten gute Stadtpläne von Tel Aviv und Jerusalem dabei und dann noch zusätzlich den größten Plan der Jerusalemer Altstadt, der aufzutreiben wäre.
Autofahren
ist eigentlich kein Problem (wenn man gute Karten hat), die Entfernungen sind überschaubar, die Landstraßen gut ausgebaut aber die Straßen und Gassen in den Städten, besonders in den alten Stadtteilen, teilweise sehr eng und in der Regel Einbahnstraßen. Die Fahrweise ist rasant (nicht schnell) und es wird gerne und ausgiebig gehupt. Wer schon Probleme in deutschen Großstädten hat, sollte sich das vielleicht nicht antun - zumindest aber die Altstadtgebiete meiden.
Leute
Nach einer Woche kann man sicher nichts Repräsentatives über die Menschen in Israel sagen. Wir hatten fast alles dabei, von sehr freundlich und hilfsbereit bis zum Ausnutzen einer gewissen Hilflosigkeit. Als Beispiel, unsere Hotelsuchaktion in Tel Aviv, bei der uns einige Leute ganz toll geholfen haben, zumindest in die Nähe des Hotels zu kommen und die nichts dafür haben wollten.
Dann in der Altstadt von Jerusalem, wo es für Einheimische ja gut zu erkennen ist, wenn man als Tourist irgend was sucht bzw. versucht sich zu orientieren, die einem sofort "Hilfe" anbieten, die dann aber etwas kosten soll, in der Regel 100 bis 150 Schekel (1€ etwa 4,8 NIS). Man wird natürlich auch oft von Händlern angesprochen, die eben versuchen einem alles mögliche Zeug zu verkaufen - aber das ist in anderen Ländern dieser Gegend ja auch so.
Landschaft
Ende Mai ist es schon sehr warm und trocken, entsprechend sieht die Landschaft aus(bis auf die bewässerten Felder und Plantagen) , hier dominiert nicht die Farbe grün, eher beige (Sand - und Kalkstein) und rötlich braun. Um Jerusalem herum ist alles sehr steinig und kahl, es fliegt eine Menge Folien - und Plastikmüll in der Gegend umher.
Kommunikation
Das Handy geht in jeder Ecke, viele Cafés und Restaurants haben ein freies Wlan, so dass man (zumindest in den Städten) immer eine Möglichkeit findet, seine Mails abzurufen oder was zu bloggen. In den Hotels ist das unterschiedlich, mal kostet es was und mal nicht, also wie hier auch. Sprachlich kommt man mit Englisch sehr gut durch, Russisch ginge auch noch, aber nur mit Deutsch allein würde es wohl schwierig werden.
Sicherheit
Man kann sich im Land frei bewegen, ausgenommen die rein palästinensisch verwalteten Gebiete. Die Westbank ist in Zonen eingeteilt (A,B und C),wobei Zone A ausschließlich von den Israelis kontrolliert wird. Hier muss man zwar durch einen Checkpoint, z.B. wenn man zum Toten Meer möchte, das hat aber keine Probleme gemacht.
Ansonsten sind die Kontrollen auf dem Flughafen sehr gründlich und auch zeitaufwändiger, man sollte daher mindestens 3 Stunden vor dem Abflug auf dem Airport sein.
Preise/Geld
Die Preise entsprechen etwa unserem Niveau, teilweise etwas teurer, was aber auch dem
derzeit relativ niedrigem Eurokurs geschuldet ist. Bezahlen kann man neben NIS (Neuen Israelischen Schekel) auch mit US Dollar und in Hotels und einigen Läden auch in Euro.
Würden wir nochmal hinfahren ?
Ja, aber dann etwas länger.......